Klimaforschung im UNESCO-Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch
Forschung hat im UNESCO-Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch (SAJA) eine lange Tradition. So werden bereits seit 1950 von der Universität Lüttich (Belgien) auf dem Jungfraujoch mit verschiedenen Instrumenten Sonnenabsorptionsspektren erstellt. Damit können Gaskonzentrationen in der Atmosphäre ermittelt und aufgezeichnet werden, was wiederum die stetige Zunahme verschiedener Klimagase dokumentiert. Seit 1990 kam das Fourier-Transform-Infrarotspektrometer «Commercial Bruker IFS-120HR», kurz FTIR genannt, zum Einsatz und lieferte mehr als 30’000 mittlere Infrarotspektren. Während der letzten Jahre wurden in der Forschungsstation «Sphinx» auf dem Jungfraujoch 35 verschiedene Gase gemessen, überwacht und lückenlos dokumentiert. Nun wird das Gerät abgelöst und soll im UNESCO-Besucherzentrum World Nature Forum (WNF) in Naters für die Vermittlung der Klimaforschung zum Einsatz kommen.
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Beschreibung FTIR
Das FTIR-Spektrometer basiert auf Interferometrie. Dabei wird der von der Lichtquelle (Sonne) ausgesandte Strahl in zwei Teilstrahlen zerlegt, die über komplexe Spiegelsysteme zwei getrennte optische Wege zurücklegen und anschliessend wieder interferieren. Danach interagiert der Strahl mit der Probe und gelangt schliesslich auf den Detektor. Die optische Wegdifferenz zwischen den beiden Wegen ist variabel und der Detektor misst die auftreffende Strahlungsintensität in Abhängigkeit von der Wegdifferenz. Das Ergebnis nennt man Interferogramm und es liefert eindeutige Aussagen über die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre.
Ort und Zeitraum
Das ausgediente Messgerät wurde am 22. Juli 2024 in der Forschungsstation Jungfraujoch demontiert und transportbereit gemacht. Die Jungfraubahn brachte die Anlagenkomponenten ins Tal, von dort aus erfolgte am 14. August der Transport nach Naters. Bereits eine Woche später wurde das Gerät in einem Lagerraum wieder zusammengebaut. Hier wartet es nun auf seinen Umbau, Elektrifizierung und Inszenierung. Das Projekt «Vermittlung der Klimaforschung im UNESCO-Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch» sieht ein interaktives Exponat im WNF vor, welches im Jahr 2025 umgesetzt werden könnte.
Ziele
In seiner Funktion als Bildungsstätte setzt sich das WNF seit 2016 für Umweltbildung, Sensibilisierung und Vermittlung der 17 Sustainable Development Goals (SDG) ein. Mit einer packenden, attraktiven und interaktiven Inszenierung des FTIR verfolgt SAJA das Vorhaben, besonders Ziel 13 «Umgehend Massnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen» zu fördern. Das Messgerät soll nach seinem langjährigen und zuverlässigen Einsatz einen wertvollen Beitrag zur Vermittlung der wenig greifbaren Thematik rund um die Klimagase leisten.
Vorgehen
Die Stiftung UNESCO-Welterbe SAJA ist ab 2025, neben der Unterstützung durch Bund und Kantone (ca. 50%) und die 23 Welterbe-Gemeinden (rund 12%) auf zusätzliche Mittel angewiesen, um ihren Leistungsauftrag erfüllen zu können. Erneuerungen im World Nature Forum sind über das ordentliche Budget nur bedingt und im geringen Ausmass möglich. Deshalb müssen besonders für Erneuerungsinvestitionen dieser Grössenordnung im WNF Exponat-Patenschaften und projektbezogene Fördergelder gesucht werden. Die Stiftung SAJA setzt nun alles daran, die fehlenden finanziellen Mittel für das vorliegende Projekt zeitnah zu akquirieren um die Umsetzung vorantreiben zu können.
Projektdetails
Inszenierung, inhaltliche Aufbereitung und Vermittlung werden mit Hilfe moderner Informations- und Visualisierungs-Technologie geplant. In einem dunklen Raum soll das wenig greifbare, weil unsichtbare Medium Gas mittels Projektionen, angestrahlten Glasperlen und verschiedenfarbigen leucht- und Lasereffekten Aufmerksamkeit erlangen. Das Gerät kann direkt von den Museumsbesuchern angesprochen werden und das Spiegelsystem gerät in Bewegung, wird je nach angewähltem Gas über den transparenten Kamin mit einem Bündelstrahl beschickt und entsprechend farbig ausgeleuchtet. Messreihen, Erklärungen und vertiefte Wissensvermittlung werden mit Hilfe eines Videowall Displays und Mediaplayer abgebildet.
Budget
Die Eigenleistungen der Stiftung SAJA für das Projekt «Vermittlung der Klimaforschung im UNESCO-Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch» wurden im Mischkostensatz von CHF 120 pro Stunde budgetiert und belaufen sich auf knapp CHF 60’000. Die Cash-out-Kosten wurden in Material und Dienstleistungen unterteilt und werden sich gesamthaft auf gut CHF 100’000 belaufen. Für weitere Details steht Ihnen die Projektleitung gerne zur Verfügung.
Fundraising
Hier gelangen Sie zum Fundraising-Dossier.
Folgende Anlagen zum Dossier stellen wir zur Verfügung: Jahresbericht SAJA, Besucherzahlen WNF, Rezensionen WNF und Imagefilm WNF.
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Projektleitung
Barbara Mäder, Leiterin Marketing und Kommunikation, ist für die Ausstellung im WNF verantwortlich.
«Unsere Ausstellung muss Spass machen und Emotionen wecken, dann steigt auch die Lernbereitschaft und die Identifikation. Denn was mal liebt, das schützt man.»