Das Klöppel-Anneli

CHF 27.00

Eine Geschichte aus dem Berner Oberland. Der Jugend erzählt.

Ein anderes Heidi, ein falsches Oberland, ein böser Fluss und ein unbekanntes Tal: Erkundungen im bergliterarischen Hinterland.

Am Sonntag gab es ein Festessen. Die Köchin machte zum Schlegel einen mit süβer Butter begossenen Erdäpfelstock. Ein guter grüner Salat paβte ausgezeichnet dazu. Während des Mahles war viel von Annelis Vater die Rede. Das Mägdlein war glücklich. Eifrig hantierte es in seinem Teller mit Gabel und Löffel.
Da lachte die Frau Direktor hell heraus: „Was hast du auch gemacht, Anneli?“
Auf einmal guckten alle nach seinem Teller. Errötend gab es Auskunft und deutete die Berge seines Kartoffelstockes: „Das ist der Eiger, das der Mönch, und hier ist die Jungfrau. Da geht’s nach dem Breithorn, da liegt Mürren, und diese Spitze ist das Schilthorn.“»

Hunger? Heimweh? Bei Anneli natürlich das zweite. Auf Schenkelfleisch am Sonntag hätte das Mürrener Mädchen bei der Fabrikantenfamilie am Zürichsee bestimmt verzichten können. Aber diese Sehnsucht nach den heimatlichen Bergen! Wir kennen das. Die halbe Welt auch. Heidi! Das berühmteste und auflagenstärkste Buch der Schweiz, 1880 erstmals erschienen. Bei Ernst Eschmann (1886–1953) ist aus dem Heidi ein Anneli geworden: „Das Klöppel-Anneli. Eine Geschichte aus dem Berner Oberland“. Die erste Auflage 1928, die vierte 1954, jeweils bebildert von Hans Tomamichel. Ein Jugendroman über ein armes, härzigs, vaterloses Meitli, an dem Feriengäste aus dem fernen Zürich Gefallen finden, so dass es dort einmal ein paar Monate bei seiner gelähmten Freundin und deren Eltern verbringt.

Diese Neuauflage beruht auf einer Ausgabe des «Klöppel-Anneli» aus dem Jahr 1954. Entsprechend wurde die Sprache und Schreibweise beibehalten. Der Abdruck der Bilder von Hans Tomamichel erfolgt mit freundlicher Genehmigung seiner Kinder. Trotz umfangreicher Bemühungen gelang es nicht, mögliche Nachkommen des 1953 verstorbenen Autors Ernst Eschmann ausfindig zu machen.

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