Traditionelle Bewässerung – ein Kulturerbe mit Zukunft?

Die neueste Ausgabe der wissenschaftlichen Publikationsreihe «Einblicke – Ausblicke» berichtet über das Jahrhunderte alte Handwerk der traditionellen Bewässerung der trockenen Walliser Berghänge. Ein Kulturerbe in jeder Hinsicht, welches jedoch im Rückgang begriffen ist. Welche Zukunft gibt es für das traditionelle Bewässerungssystem? Aus der Sicht des Centre for Development and Environment (CDE) der Universität Bern ist es gerade das traditionelle Handwerk, welches durch die feine Strukturierung der Hänge die Landschaft gestaltet. Trockene und feuchtere Standorte, artenreiche Heuwiesen, Waldungen und Terrassen bieten eine Vielzahl von Lebensräumen und sind für Einheimische und Gäste attraktiv zu erkunden. Offene Wässerwasserleitungen wirken zudem hangstabilisierend und dienen der Brand- und Hochwasserprävention. Nicht zuletzt bildet die traditionelle Bewässerung ein Teil der regionalen Identität. Und so steht man im Wallis vor einem Zielkonflikt: Durch technische Vereinfachungen, insbesondere durch den Betrieb von Sprinkleranlagen, werden die Wassernutzung und die Arbeit zwar effizienter. Gleichzeitig gehen dadurch eine wertvolle Form der Zusammenarbeit, ein traditionelles Handwerk und nicht zuletzt auch Landschaftsqualitäten verloren.

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